Die erste Agri-PV Anlage, die GPSS im Zuge der nationalen Pilot-Ausschreibung in der luxemburgischen Gemeinde Kehlen umsetzt, ist erfolgreich in die Bauphase gestartet.
Bei dem Projekt werden auf einer 4,6 ha großen Grünlandfläche 49 Tracker aufgestellt. Durch die einachsige Nachführung der Tracker, folgen die PV-Module dem Sonnenverlauf tagsüber von Ost nach West, was zu einer Steigerung der Stromproduktion führt. Gleichzeitig ergibt sich auch eine hohe Flexibilität für eine aktive landwirtschaftliche Bewirtschaftung, da die PV-Module während der Bearbeitung in eine vertikale Position gebracht werden können. Dadurch wird für den Landwirt eine größtmögliche Bearbeitungsbreite erreicht. Mit einer installierten Leistung von 2 MWp kann die Agri-PV Anlage in Kehlen durch den produzierten Strom über 600 Haushalte versorgen.
Zentraler Bestandteil der Entwicklung der Anlage war die Ausarbeitung eines landwirtschaftlichen Konzeptes, unter stetiger Abstimmung mit dem beteiligten Landwirt. Die vorherige Nutzungsform der Grünlandfläche als Mähwiese wird nach Installation der Agri-PV Anlage zwischen den Trackerreihen fortgeführt. Der Flächenverlust, der sich aus dem nicht mehr maschinell befahrbaren Bereich und dem für die Infrastruktur benötigten Bereich zusammensetzt, liegt bei nur 2,9%. Somit können mehr als 97% der Fläche weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.
Zusätzliche ökologische Maßnahmen werden im Rahmen des Projektes umgesetzt, um die Biodiversität auf der Fläche zu fördern. Dazu werden in den Randbereichen der Fläche einheimische Wildpflanzenmischungen ausgebracht. Die Flächen unterhalb der Trackerreihen, die während der Mahd nicht bearbeitet werden, dienen Insekten und Pflanzen als Rückzugszonen. Durch den Verzicht des Einsatzes von Dünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln wird auch die landwirtschaftliche Aktivität extensiviert, was sich ebenfalls positiv auf den ökologischen Zustand der Fläche auswirkt. Die Parzelle behält auch nach Installation der Agri-PV Anlage ihren Status als landwirtschaftliche Nutzfläche. Somit kann der Landwirt weiterhin Prämien auf die umgesetzte Ökoregelung beziehen.
Der erste Teil der Bauphase ist kurz vor dem Abschluss. Es wurden die Transformatorstation aufgestellt sowie bereits 600 Pfosten für die Unterkonstruktion mittels Rammung installiert. In den nächsten Schritten gilt es die Achsen, Lager und Motoren der Tracker zu verbauen, bevor die PV-Module installiert werden. In einem ersten Testlauf hat der Landwirt die Mahd zwischen den Pfosten bereits erfolgreich getestet.